Gold/Silber-Verhältnis: Das Verhältnis des Goldpreises zum Silberpreis ist ein sehr interessantes, insbesondere dann, wenn man es sehr langfristig über die Jahrzehnte und Jahrhunderte betrachtet. Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass in den USA das Währungssystem von einem Silberstandard über einen Goldstandard und Goldkernstandard zu einem „Papiergeldstandard“ ohne Deckung überging. Die zeitliche Abfolge der Währungssysteme ist im Graph unten entlang der Zeitachse dargestellt. Silber ist einerseits ein Rohstoff und steigt daher mit steigenden Rohstoffpreisen und bei florierender Wirtschaft; in Währungskrisen aber entwickelt Silber dann seinen monetären Charakter und folgt dem Anstieg des Gold. Da die Gold- und Silbervorkommen der Erde in einem mehr oder weniger festen Verhältnis stehen, können Extrempunkte im Gold-Silber-Ratio als potentielle Wendepunkte betrachtet werden.
Für Gold Bugs, wie man die Anhänger der Edelmetalle nennt, ist das Verhältnis interessant, weil es die Möglichkeit eröffnet, den persönlichen Edelmetallbestand unabhängig von der Preisentwicklung gemessen in Gewichtseinheiten zu vergrößern, wenn man die zukünftige Entwicklung des Verhältnisses richtig prognostiziert:
Hier nun ein Ausschnitt aus der Graphik ganz oben mit dem Gold/Silber-Verhältnis ab dem Jahr 1970, jetzt mit Tageswerten anstelle der Jahresmittelwerte. Blassblau hinterlegt sind die Zeiträume, bei denen es rein rechnerisch für Goldanleger möglich gewesen wäre, den persönlichen Goldbestand in Gewichtseinheiten deutlich zu erhöhen, wenn man exakt in dem Zeitraum sein Gold in Silber getauscht hätte. Dies ist sicher graue Theorie, vor allem weil man den exakten Zeitraum allein schon aufgrund der sehr plötzlichen Bewegungen nicht treffen kann, ferner sind Transaktionskosten sowie steuerliche Aspekte zu berücksichtigen. Interessanterweise treten die blassblauen Bereiche häufig in der Endphase einer Goldhausse auf: Silber entwickelt sich zunächst nur vorsichtig im Schatten des Goldes, mit immer weiter steigendem Goldpreis erwacht dann auch Silber aus dem Dornröschenschlaf, das dann Gold kurzzeitig massiv outperformt, Silber „explodiert“ dann förmlich zum Ende der Goldhausse, weil der Silbermarkt gegenüber dem Goldmarkt ein Zwerg ist.
„Es gibt heute keine Behörde, die für die Zahlungsversprechen Alexanders, Julius Cäsars, Ludiwg XIV., Peter des Großen, Napoleons oder Hitlers aufkommt. Sie waren zu ihrer Zeit mächtige Männer, aber keine Bank der Welt wird heute ihre Schecks einlösen. Wenn man jedoch einen Goldbarren nimmt, der einst in ihren Schatztruhen lag, erhält man den Gegenwert dafür überall in der Welt. Die Dauerhaftigkeit und Universalität des Goldes verleiht ihm eine geldgleiche Autorität, die kein anderes Geld besitzt.“
William Rees-Mogg (1928-2012),
britischer Journalist
„Sie müssen sich entscheiden, worauf Sie vertrauen wollen. Auf die natürliche Stabilität des Goldes oder auf die Ehrlichkeit und Intelligenz der Regierung. Bei allem schuldigen Respekt für diese Damen und Herren rate ich Ihnen, solange das kapitalistische System existiert, für Gold zu votieren.“
George Bernard Shaw (1856-1950),
irischer Dramatiker.