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31.Januar 2016

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Gold, Öl und das Jahr 1933

Öl ist relativ zu Gold so günstig, wie zuletzt 1933, also vor 83 Jahren (vgl. grüne Linie im vorstehenden Graph). Das ist schon eine historische Zeitspanne. Aber ist es auch an der Zeit für historische Vergleiche? Auch wenn historische Vergleiche immer hinken und der tiefe Ölpreis heute sicher mit Überproduktion in Verbindung zu bringen ist, vergleichen wir doch einfach mal die Situation des Jahres 1933 mit der des Jahres 2016. Ist vielleicht Öl gar nicht günstig, sondern einfach nur Gold teuer? Welche Entwicklung ist zu erwarten, wenn sich die Geschichte reimen sollte?

Das Jahr 1933

Nach den Roaring Twenties mit hohen Ölpreisen (relativ zu Gold) einem enormen Kreditboom war 1929 die Weltwirtschaftskrise hereingebrochen. Kredite platzen, die Wirtschaft kam zum Stillstand, Arbeitslosigkeit. Die Aktien brachen ein, bis 1933 erreichte der Dow Jones/Gold sein Tief von 1,9, welches mehr als 40 Jahre Bestand haben sollte. Die Notenbanken waren 1933 am Anschlag. Der Dollar war an das Gold gebunden mit 20,67$/oz, die Notenbanken konnten die Deflation daher mangels Gold nicht mit der Notenpresse bekämpfen. Der Druck, Geld in den Markt zu pumpen wurde unerträglich, so dass man schließlich 1933 Privatbesitz an Gold verbot und 1934 den Dollar auf 35$/oz abwertete und sich somit Luft verschaffte. Immerhin eine Goldpreisanstieg von 69,3%; der Ölpreis stieg in der Folge in fast gleichem Maße, so dass das Öl relativ zu Gold auch die nächsten 15 Jahre vergleichsweise günstig blieb. Und Silber? Silber war seinerzeit kein Geld und hatte seit der Weltwirtschaftskrise als Industriemetall stark an Wert verloren um in 1932 sein absolutes Tief zu markieren. Silber stieg in den Folgejahren absolut betrachtet an, konnte aber mit den vorgenannten Preisprung bei Gold in 1934 nicht mithalten. Erst mit dem Beginn des 2. Weltkrieges, bei einem Gold/Silber-Ration von etwa 100 begann eine Jahrzehnte lange, rasante Outperformance des Silbers gegenüber dem fixierten Goldpreis

… und heute, 2016 ?

Die Notenbanken stehen nach dem Boom 2000 und künstlich angefachter "Echo-Booms" erneut mit dem Rücken an der Wand, der Zins ist auf Null (oder gar negativ). Das kontinuierliche Platzen von Krediten wird von den Notenbanken durch die Notenpresse "begleitet". Die FED geniert sich noch ein wenig, aber der Druck wird immens werden, auch hier wieder Geld zu drucken. Dann könnte es tatsächlich ähnlich weitergehen, wie vor 83 Jahren:

Die Wirtschaft kriselt fortwährend, die Gelddruckorgien werden dreist und verstärkt fortgesetzt, zeigen aber keinen durchschlagenden Erfolg. Der Aktienmarkt bricht sehr rasch gegen Gold auf historische Tiefststände ein und dümpelt auf diesem Niveau vor sich hin. Der Ölpreis zieht von 35$ schrittweise auf vielleicht 60$ an, der Goldpreis dann ähnlich auf sein altes Allzeithoch von knapp 2.000$/oz. Der Silberpreis, völlig am Boden, folgt dem Gold wegen der Wirtschftskrise erst zeitverzögert, dann aber mit Macht. Danach kommt dann ein großer Krieg. Dieser letzte hoffentlich nicht zutreffende Schluss basiert auf der Deutung, dass der 2. Weltkrieg (1938-1945) als fürchterlicher und unkontrollierte "Reset" des Pyramidenspiels Weltwirtschaft/Geldsystem interpretiert werden kann. Auch heute wird die Wurzel des Übels, unser völlig aus den Fugen geratenes Wirtschafts- und Währungssystem nicht grundlegend und radikal aber geordnet auf eine neue Basis gestellt, sondern nur durch immer abstrusere Maßnahmen und hilfloses "Herumgedoktere" am dann letzlich unvermeidlichen, aber unkontrollierten Zusammenbruch gehindert.


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